Der Umgang mit der Arzt-Patienten-Beziehung kann trainiert werden

Briefe / Mitteilungen
Édition
2022/2728
DOI:
https://doi.org/10.4414/bms.2022.20896
Bull Med Suisses. 2022;103(2728):909-910

Publié le 05.07.2022

Der Umgang mit der Arzt-Patienten-Beziehung kann trainiert werden

Dr. med. Werner Bauer schreibt in seinem spannenden Artikel, Ärzte, die von Assistenzärzten als ausgezeichnete Vorbilder erlebt würden, betonten die Bedeutung der Arzt-­Patienten-Beziehung. Das ist nicht erstaunlich, denn eine ungestörte Arzt-Patienten-Beziehung ermöglicht es der Ärztin, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten uneingeschränkt für die Patientin einzusetzen. Und die Patientin wird in die Lage versetzt, bei der Behandlung bestmöglich mitzuarbeiten.
Eine gute Arzt-Patienten-Beziehung fällt nicht vom Himmel. Sie ist auch nicht eine Frage des Talents des Arztes in der Beziehungsgestaltung, sondern sie kann ebenso eingeübt werden wie das Auskultieren oder eine Ultraschall-untersuchung. Sehr gut gelingt das in Balintgruppen, in denen Ärztinnen und andere Fachleute die Patienten behandeln, anhand von freien Patientenschilderungen üben, ihre Einfälle, Gefühle, Fantasien und körperlichen Sensationen wahrzunehmen und mit ihrer Hilfe die Arzt-Patienten-Beziehung besser zu verstehen.
Literatur zur Balintarbeit findet sich unter www.balint.ch/balint-literatur.html, beispielsweise im Artikel des verstorbenen Gründungspräsidenten der Schweizerischen Balintgesellschaft, Dr. med. Heinrich Egli: «Balintarbeit und Wissenschaft.» Schweiz Med Forum 2012;12(23):455–61