Überlastung der Spitäler blieb aus

Briefe / Mitteilungen
Édition
2020/3132
DOI:
https://doi.org/10.4414/bms.2020.19107
Bull Med Suisses. 2020;101(3132):933

Publié le 28.07.2020

Überlastung der Spitäler blieb aus

Der Brief von Herrn Kollege Böhi spricht mir aus dem Herzen. Die Replik von Herrn Quinto fällt mir dagegen zu «diplomatisch» und zu pessimistisch aus. Zur von Herrn Quinto besonders hervorgehobenen Krankheitslast: Gemäss Schweizerischer Gesellschaft für Intensivmedizin waren auf dem Höhepunkt von Covid-19 in der Schweiz maximal 56% aller IPS-Betten mit SARS-CoV-2-Infizierten belegt. Am 5. Februar 2020 waren schweizweit 88% aller IPS-Betten belegt, im Jahresdurchschnitt sind es 75% (+13%) (Quelle: sda). Die als Hauptgrund für den verfügten Ausnahme­zustand angegebene bevorstehende Überlastung der Spitäler drohte real also gar nie, weder im Tessin noch in der Romandie. Manche IPS war sogar – u.a. wegen Absage von elek­tiven Operationen – unterbelegt. Ausserdem verlaufen bekanntlich über 90% der Covid-19 relativ mild. Und wenn man die Zahlen von Euro-Momo anschaut, ist evident, dass die Pandemie zumindest in Europa und in der Schweiz tatsächlich vorbei ist.