Spectrum

Tribüne
Édition
2020/3132
DOI:
https://doi.org/10.4414/bms.2020.19036
Bull Med Suisses. 2020;101(3132):955

Publié le 28.07.2020

Unzureichende Palliativ­versorgung im Spital

Mehr als 80% der Patientinnen und Patienten, die 2018 im Spital eine Palliativversorgung ­erhielten, hatten eine Tumordiagnose. Auf die übrigen Diagnosegruppen entfallen jeweils maximal 4% der palliativmedizinisch versorgten Personen. Nur etwas mehr als ein Zehntel der insgesamt im Spital Verstorbenen erhielt bei seiner letzten Hospitalisation eine palliativmedizinische Behandlung. Dies geht aus einem Bericht des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Palliative Care – Begleitung, auf die viele Schwer­kranke verzichten müssen. (Symbolbild © ­ Katarzyna Bialasiewicz | Dreamstime.com )

Heilende Wirkung von Weihrauch entschlüsselt

Der Weihrauchinhaltsstoff Boswelliasäure wirkt nicht nur gegen Entzündungen, sondern programmiert Entzündungsenzyme sogar zu entzündungsauflösenden Enzymen um. Forschende haben die molekulare Wirkungsweise der Boswelliasäure aufgedeckt und so die bekannte schmerzstillende und antiinflammatorische Wirkung des Baumharzes entschlüsselt. Synthetische Entzündungshemmer docken am aktiven Zentrum des Enzyms an und blockieren so dessen Funktion. Die Boswelliasäure bindet an einer komplett anderen Stelle, was zu ­einer Veränderung der Enzymstruktur führt, womit das Enzym ebenfalls inaktiviert wird. Diese neuen Erkenntnisse stammen von Jenaer Wissenschaft­lerinnen und Wissenschaftlern in Kollaboration mit amerikanischen Kolleginnen und Kollegen. Die ­Forschungsresultate bilden den Grundstein, um Medikamente gegen Entzündungserkrankungen auf Weihrauchbasis entwickeln zu können.
Den entzündungshemmenden Eigenschaften des Weihrauchs auf der Spur.
(Symbolbild © Photowitch | Dreamstime.com )

Moins de cholestérol chez les Européens, hausse en Asie

Le taux de cholestérol a beaucoup baissé en Europe, en Amérique du Nord et en Australie), alors qu’il a augmenté dans les pays d’Asie du Sud et du Sud-Est. Cette hausse a été particulièrement marquée en Chine. En 1980, la Suisse faisait partie du peloton de tête concernant le «mauvais» cholestérol (non-HDL), avec la Belgique, la Finlande, l’Islande, la Norvège et la Suède. Actuellement, elle se classe cependant parmi les cinq pays au monde avec la plus forte diminution des taux de cholestérol non-HDL. Ce bon score serait dû à une meilleure alimentation et à l’utilisation de médicaments réduisant le cholestérol.
Les données de 102,6 millions de personnes ont été utilisées pour déterminer l’évolution des taux de cholestérol dans 200 pays de 1980 à 2018. La plus grande jamais réalisée sur le cholestérol, cette recherche internationale a été menée sous l’égide de l’Imperial College de Londres, avec la participation de CoLaus et d’experts du CHUV.

Den Durchblick trotz Maske behalten

Forschenden ist es gelungen, eine transparente chirurgische Maske herzustellen. Diese soll dafür sorgen, dass die Mimik und die Äus­serungen des Gegenübers besser verstanden werden. Die Hauptbestandteile der Einwegmaske sind wiederverwertbar oder biologisch abbaubar. Damit soll trotz Mundschutz mehr Menschlichkeit im Kontakt mit hochansteckenden Kranken möglich sein. Die Maske wurde von Forschenden der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) und der Empa entwickelt. Der Markteintritt ist auf Anfang 2021 geplant.

Jetzt können Pollen in Echtzeit gemessen werden

Die Schweiz stellt auf ein neues Messsystem um, das die Pollenkonzentration in der Luft innert Minuten anzeigt. Bislang ist eine manuelle Methode zur Pollenmessung internationaler Standard. Dabei bleiben die Pollen an Trommeln kleben, die wöchentlich ins Labor geschickt werden. Dort erfolgt die schwierige Identifizierung der Arten unter dem Mikroskop. Das Resultat liegt erst rund eine Woche später vor. MeteoSchweiz realisiert ab nächstem Jahr sein neues, automatisches Pollenmessnetz in Zusammenarbeit mit dem Luzerner Unternehmen Swisens AG. Dessen System «Swisens Poleno» basiert auf dem Prinzip der Erkennung durch Holographie und wurde im Frühjahr 2020 in Tests validiert. Die ersten Stationen werden für die Pollensaison 2021 bereit sein, das gesamte Netz wird ab 2022 operationell sein. Mit diesen Daten könnten insbesondere die Pollenprognosen und die Qualität der Informationen für Personen mit Allergien, Medizin und Forschung verbessert werden. Das trägt zu einer besseren Lebensqualität für einen erheblichen Teil der Bevölkerung sowie zur Reduzierung der ­Allergiekosten bei.
Die Polymerfasern des Maskenmaterials lassen die Masken durchsichtig erscheinen, halten Krankheits­erreger jedoch fern. (© EPFL)

Une juste récompense assure une bonne mémoire

Des scientifiques de l’Université de Genève (UNIGE) ont mis en lumière l’effet positif durable d’une récompense – monétaire, en l’occurrence – sur la capacité des individus à retenir des informations variées. De plus, et de manière beaucoup plus surprenante, l’équipe de recherche a démontré que, pour être efficace, la moyenne des récompenses reçues ne devait être ni trop petite, ni trop importante.
L’explication: Notre cerveau a besoin de récompense pour se motiver, mais aussi de défis. Si la tâche est trop facile ou trop difficile, la motivation diminue rapidement et cela influe sur notre capacité à encoder les informations.
Une découverte qui pourrait être appliquée à de nombreuses situations d’apprentissage.
L’optimisation de la consolidation des souvenirs est le produit d’un dialogue neuronal entre le circuit de la récompense (à gauche) et celui de la mémoire (à droite). (© Sophie Schwartz, UNIGE [ doi.org/10.1038/s41467-020-15542-z ])