Die 7 + 1 Verschwendungsarten in einer Arztpraxis [3]
1 Fehler und Korrekturen:
Angefangene Tätigkeiten können nicht auf Anhieb vollständig erledigt werden. Verursacher sind Störungen, fehlendes Equipment oder mangelnde Informationen, welche die Fehlerquellen erhöhen. Der zusätzliche Aufwand, eine angefangene Tätigkeit zu beenden oder zu korrigieren, kann zu Qualitätsverlust führen.
2 Bestände und Vorräte:
Bestände sind nicht zweckmässig dimensioniert und unübersichtlich gelagert. Grosse Lagerbestände (z.B. Medikamente oder Verbrauchsmaterialien) sind gebundenes Kapital. Hohe Lagerbestände sind aufwendiger (z.B. Verfallsdatumskontrolle) und unübersichtlicher zu bewirtschaften und stellen ein finanzielles Risiko bei Verfall dar. Lieferengpässe im Medikamentenbereich erfordern einen erhöhten Lagerbewirtschaftungsaufwand.
3 Bewegungen:
Der ständige Wechsel von einer Tätigkeit zur anderen führt zu Fragmentierung. Je höher der Arbeitsdruck, desto grösser ist das Risiko, dass Aufgaben zwar angefangen, aber nicht abgeschlossen werden. Dies führt zu Kontrollen und Nachfragen.
4 Wartezeiten (auf Patienten, Informationen, Material und Entscheidungen):
Wartezeiten sind immer unproduktive Zeiten für alle Beteiligten. Aus Patientensicht wirken sich lange Wartezeiten negativ auf die Zufriedenheit aus. Aus ökonomischer Sicht ist das Warten des Arztes oder der Ärztin kostspielig.
5 Überproduktion:
Unnötige Tätigkeiten (z.B. Bearbeitung von Berichten in Papierform, obwohl diese bereits digital verfügbar sind).
6 Überbearbeitung:
Unnötig umständlich durchgeführte Routinetätigkeiten.
7 Transport:
Materialien oder Produkte werden zwischen den einzelnen Arbeitsorten und Prozessschritten transportiert, was zu unnötigen oder unnötig langen Transportwegen führt.
7 + 1 Nicht genutztes Mitarbeiterpotenzial:
Mitarbeiterwissen, das der Praxis nicht zur Verfügung steht, da es nicht bekannt ist oder nicht abgefragt wird.