Nach 20 Jahren ist das Patent einer Originalsubstanz frei. Dann können Generika davon produziert werden. Und der Kampf, zu diesem Zeitpunkt dann der Erste auf dem Markt zu sein, ist dementsprechend gross. Sie sind rund 30% billiger als die Originale, nicht weil die Produktion billiger ist, sondern weil eben die Forschung wegfällt, die haben ja andere schon gemacht. Ihre Bioverfügbarkeit beträgt 80–125% und ist somit mit den Originalen vergleichbar, erklärt Andreas Bosshard, CEO der Mepha. Dass es trotzdem noch Patienten gibt, die auf dem Original beharren, weil sie nicht an die gleiche Wirksamkeit glauben, ist deshalb nur schwer verständlich. Gewisse Generika, so zum Beispiel im Bereich der Asthma-Medikation, seien in der Schweiz nicht am Markt, weil Swissmedic für diese Produkte als einziges Land in Europa noch zusätzliche Studien verlange, was das Anbieten von Antiasthmatika-Generika in der Schweiz wirtschaftlich oft verunmögliche. Ja, was ist denn eigentlich bei den Generika anders? Es gibt zusätzliche Dosierungen, die Befilmung kann anders sein, die Packung ist oft besser, die Indikationsbezeichnung auf der Packung ist verständlicher – aber die Substanz ist identisch. Normalerweise ist es kein Problem, auch mitten in einer Therapie von einem Original auf ein Generikum umzusteigen, es gibt aber Ausnahmen wie zum Beispiel bei einigen Antiepileptika, wo bei einem Wechsel die Bioverfügbarkeit sehr genau überprüft werden muss oder, noch besser, die Therapie gleich mit dem Generikum eingeleitet werde sollte. Und ja, die Gesundheitskosten kann man damit schon senken, da gibt es noch Potential. Man rechnet aktuell mit zusätzlichen Einsparungsmöglichkeiten von rund 400 Mio. CHF. Jährliche Preissenkungen von rund 5% erhöhen dieses Einsparpotential noch weiter. Und ob diese Coverversionen denn nun besser seien? Ja, das könnten sie nun wirklich sein, gleich oder besser, schliesslich werden Generika 20 Jahre nach den Originalen entwickelt und verfügen daher in der Regel über eine modernere Technologie.