Bestellung eines internationalen Gerichtshofs zum Schutze der Natur

Briefe / Mitteilungen
Édition
2019/05
DOI:
https://doi.org/10.4414/bms.2019.17463
Bull Med Suisses. 2019;100(05):103

Publié le 30.01.2019

Bestellung eines internationalen Gerichtshofs zum Schutze der Natur

Der Klima-Weltkongress von Katowice hat seine Pforten am 15. Dezember 2018 geschlossen, mit einem kläglichen Resultat. Verschiedene Staaten leisteten aus Opportunismus Widerstand gegen eine allgemein annehmbare Lösung zur Vermeidung eines weiteren Temperaturanstiegs des Klimas. In den letzten Wochen sind vor allem in den westlichen Industrienationen hunderttausende von Menschen auf die Strasse gegangen, um für energische Massnahmen zum Schutze des Weltklimas zu demonstrieren.
Einzelne Staaten und deren führende Politiker tragen die Verantwortung für den Mangel eines internationalen, verbindlichen Abkommens zum Schutze gegen die Klimaerwärmung und die Entgleisung der Gleichgewichte der Natur.
Früher oder später wird das Fehlen von globalen Massnahmen gegen die Klimaerwärmung von schwerwiegenden Folgen begleitet sein. Hunderte von Millionen von Menschen werden gezwungen sein, ihre Wohnstädte zu verlassen, und ebenso viele werden an den Folgen der Klimaerwärmung erkranken und sterben.
Die Verantwortung für die erwähnten chaotischen Zustände wird objektiv leicht zu definieren und die verantwortlichen Politiker, welche gegen den Klimaschutz aufgetreten sind, werden leicht zu benennen sein.
In der Voraussicht einer solchen Entwicklung sollte heute schon ein internationaler Gerichtshof bestellt werden, um zur gegebenen Zeit die Politiker zu verurteilen, die die Verantwortung tragen für die Folgen des Mangels an zeitgerechten und effizienten Massnahmen zum Schutze der Natur und gegen die Klimaerwärmung.
Ein solcher internationaler Gerichtshof würde funktionieren analog der bestehenden internationalen Gerichtshöfe zur Verurteilung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Genozide. Die Organisation eines ­solchen Gerichtshofs fällt den Vereinigten Nationen zu.