Courrier / Communications

Das Verständnis der Arzt-Patienten-Beziehungen trainieren

DOI: https://doi.org/10.4414/bms.2022.20666
Date de publication: 30.03.2022
Bull Med Suisses. 2022;103(13):433-434

Dr. med. Monika Diethelm-Knoepfel, ­Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Uzwil

Das Verständnis der Arzt-Patienten-Beziehungen trainieren

Brief zu: Allaz AF. Zu den unspezifischen Effekten von Behandlungen. Schweiz Ärzteztg. 2022;103(11):368.

Ich danke Prof. Dr. med. Anne-Françoise Allaz für ihre Verteidigung der grossen Bedeutung der Arzt-Patienten-Beziehung. Damit wir dieses wichtige «Behandlungstool» respektive die «Droge Arzt», wie sie Michael Balint nennt, gut einsetzen können, lohnt sich ein Training im Verständnis von Arzt-Patienten-Beziehungen, wie es in Balint-Gruppen angeboten wird, sei es in Gruppen, die sich regelmässig treffen, oder an Tagungen. In diesen Gruppen besprechen Ärzte aller Fachgebiete, aber auch alle anderen Personen mit Patientenkontakt schwierige, belastende oder unbefriedigende Beziehungen mit ihren Klienten. Sie lernen dabei auch, auf ihre Fantasien, Gefühle oder Körpersensationen im Kontakt mit Patienten zu achten und diese Wahrnehmungen ebenso für ihre Arbeit zu nutzen wie Ergebnisse einer körperlichen Untersuchung, einen Röntgenbefund etc. So wird eine «Gesamtdiagnose» möglich, die dem Patienten als Menschen und nicht nur als Symptomträger gerecht wird. Ausserdem dienen Balint-Gruppen der Psy­cho­hygiene der Teilnehmer und beugen damit Burn-outs vor.

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