COVID-19: Impfung schützt vor Tod und schwerem Verlauf

Briefe / Mitteilungen
Édition
2021/43
DOI:
https://doi.org/10.4414/bms.2021.20240
Bull Med Suisses. 2021;102(43):1408

Publié le 27.10.2021

COVID-19: Impfung schützt vor Tod und schwerem Verlauf

Mit grossem Interesse las ich den Bericht von Bieri-Brüning und Schibli über einen COVID-19-­Ausbruch in einem Zürcher Alters- und Pflegeheim. Der Titel machte mich stutzig: Was hat die mRNA-Impfung mit dem COVID-Ausbruch zu tun? Der Titel suggeriert, dass der Ausbruch trotz oder gar wegen der Impfung entstanden sein könnte. Wenn man die Daten aus Tabelle 2 genauer studiert, stellt man dann beruhigt fest, dass die Impfung vor Tod und schwerem Verlauf geschützt hat. Die Daten sind allerdings knapp nicht statistisch signifikant (Vierfeldertafel und Fisher’s Exact test, two-tailed) wegen der – glücklicherweise – geringen Fallzahlen. Zusätzlich ist zu be­denken, dass dieser Ausbruch mit der Alpha-Variante stattfand und wir es jetzt mit der deutlich virulenteren Delta-Variante von SARS-CoV-2 zu tun haben. Wie wäre der Ausbruch wohl ausgegangen, wenn wir keinen wirksamen Impfstoff zur Verfügung gehabt hätten oder niemand geimpft worden wäre? Oder umgekehrt: wenn alle Bewohner:innen, Besucher:innen und Mitarbeiter:innen geimpft gewesen wären? Ich beurteile die Impfraten im Gegensatz zu Ihnen als nicht hoch, sondern eher als (schweizerisch?) mittelmäs­sig. Ich bin mit den Autorinn:en einig, dass die Hygienemassnahmen (Händehygiene, Maskentragen, Abstand halten, regelmässiges Lüften bzw. Luftaufbereitung) in den Alters- und Pflegeheimen weiterhin notwendig und sinnvoll sind, hoffe aber, dass die COVID-Impfung auch dort ein wichtiger Baustein in der Bewältigung der Pandemie bleiben wird.