Von Worten zu Taten!

Briefe / Mitteilungen
Édition
2021/2728
DOI:
https://doi.org/10.4414/bms.2021.19998
Bull Med Suisses. 2021;102(2728):924

Publié le 06.07.2021

Von Worten zu Taten!

Sehr zu Recht weisen Autorin und Autor auf die lange Liste von Evidenz hin, dass «was für den Planeten gut, auch für uns Menschen gut ist». Noch sehr viel länger ist die Liste von ­Evidenz, dass es wir Menschen sind, die ­jährlich steigende Treibhausgasemissionen ver­ursachen und so die Zukunftsaussichten ­unserer Nachkommenschaft kompromittieren; gleich gross ist das Wissen darüber, ­welche Gegenmassnahmen zu treffen sind. Natürlich stimmt es, dass wir Ärztinnen und Ärzte bei jedem Patientenkontakt dieses ­Wissen weitergeben müssen, nämlich dass unsere Gesundheit nicht ohne gesunde Umwelt zu haben ist. Mindestens so wichtig ist es aber, dass wir als Kollektiv – und damit ist vor allem die FMH gemeint – endlich aus unserem Dornröschenschlaf aufwachen und geeint griffige Massnahmen zur sofortigen Bekämpfung der bereits sich anbahnenden Klima-Katastrophe ergreifen. Bei der Gestaltung unseres Berufsumfeldes stehen uns zahlreiche über die Betreuungsarbeit hinausgehende Möglichkeiten des Klimaschutzes ­offen, die leider weitgehend brachliegen: von der Gestaltung und den Abläufen in der Praxis über die Spitalbau-­Planung bis zu den ­Anlagen unserer Alterssparguthaben. Dass so etwas wie die Covid-19-Pandemie eintreffen würde, war aufgrund wissenschaftlicher Kenntnisse im Voraus bekannt – trotzdem fehlten dann in der reichen Schweiz z. B. die Masken, als es so weit war. Können wir aus Fehlern lernen? Wie Holguera und Senn klar zeigen, sind Klimaschutzmassnahmen gleichzeitig auch gesundheitsfördernd – nichts hindert uns also daran, als einzelne Ärztin, als einzelner Arzt sowie als Ärzteschaft in Klimafragen endlich klar Stellung zu beziehen.