Spectrum

Tribüne
Édition
2019/34
DOI:
https://doi.org/10.4414/bms.2019.18100
Bull Med Suisses. 2019;100(34):1133

Publié le 20.08.2019

Kaffee als Heilmittel nach Darmoperation

Espresso, Café Crème oder Cappuccino? Im Kantonsspital Baden (KSB) wird den Patienten nach der Darmoperation Kaffee verschrieben. Das Getränk fördert nach neuesten Erkenntnissen die Genesung. Die im Fachblatt Diseases of ­Colon and Rectum veröffentlichte randomisierte Studie an 115 Patienten belegt, dass der Darm bei Patienten, die nach der Darm-OP dreimal täglich Kaffee tranken, schneller wieder funktionierte. Im Schnitt neun Stunden früher konnten die Kaffeetrinker nach der OP das WC aufsuchen als die Teil­nehmer der Kontrollgruppe. Auch konnten diese Patienten das Spital einen Tag früher verlassen als jene, die Kräuter- oder Früchtetee erhielten. «Nach der Operation ist der Darm quasi gelähmt und braucht lange, bis er wieder mit normalem Stuhlgang funktioniert», erläutert ­Simone ­Hasler-Gehrer, Oberärztin Chirurgie am KSB, welche die Studie durchführte. Diese tage­lange Lähmung des Darmes kann auch zu ­Komplikationen wie einer verzögerten Wundheilung, Lungenentzündungen, tiefen Venenthrombosen und einer längeren Hospitalisationsdauer führen. Ausgezeichnet wurde die Spezialärztin für Erkrankungen des Dick- und Enddarmes für die beste wissenschaftliche Arbeit am deutschen Koloproktologen-Kongress in München. Welcher Stoff im Kaffee den Darm in Schwung bringt, ist bisher nicht bekannt. Am Koffein scheint es jedoch nicht alleine zu liegen: So erzeugte in einer ähnlichen Studie entkoffeinierter Kaffee einen ähnlichen Effekt.
Patienten, die nach der Darm-OP dreimal täglich Kaffee tranken, gingen schneller aufs WC.
(Kantonsspital Baden)

Beratungen per Chat bei Hörproblemen

pro audito Schweiz, die unabhängige Non-Profit-Organisation für Menschen mit Schwerhörigkeit, bietet neu Beratungen per Chat bei Fragen zum Thema rund ums Hören. Die Meldung erfolgt via Website (www.pro-audito.ch). Der Chat ist jeweils montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr erreichbar. pro audito bietet bereits seit mehr als drei Jahren neutrale und kostenlose Hörberatungen per Telefon oder Mail an. Ziel ist, Menschen mit Schwerhörigkeit oder Hörproblemen Fachwissen und praktische Tipps weiterzugeben. Die Organisation wird jährlich rund 1000 Mal kontaktiert. Viele Menschen suchen Informationen zum Kauf eines Hörgeräts oder haben Fragen rund um ein Cochlea-Implantat oder zu Hörtrainings und Lippenlesen.
Fragen rund ums Hören werden jetzt auch per Chat beantwortet.
(pro audito)

Les origines de l’anorexie sont métabolique et psychiatrique

Selon une étude publiée dans la revue Nature Genetics, les origines de l’anorexie sont à la fois métabolique et psychiatrique. Parmi les auteurs, Nadia Micali, médecin-cheffe du Service de psychiatrie de l’enfant et de l’adolescent des Hôpitaux universitaires genevois (HUG). Dans le cadre de cette étude, huit marqueurs génétiques significatifs de l’anorexie mentale ont été identifiés lors de l’analyse de près de 17 000 cas. Il s’agit de la plus importante étude d’association pangénomique connue sur l’anorexie mentale à ce jour. Les auteurs indiquent que ces résultats fournissent d’autres preuves que l’anorexie mentale est une maladie métabolo-psychiatrique et que l’attention portée à ces deux aspects pourrait guider des traitements plus efficaces dans l’avenir.
17 000 cas d’anorexie mentale ont été analysés.
(Hôpitaux universitaires genevois)

Kinderspital Zürich an der Spitze der neuro-­onkologischen Forschung

Das Universitäts-Kinderspital Zürich ist neu das erste europäische Mitglied des «Pacific Pediatric Neuro-Oncology Consortium» (PNOC). Dieses internationale, 2012 gegründete Netzwerk aus Kinderspitälern widmet sich der Erforschung von Hirntumoren. Dazu gehören auch die Vereinigten Staaten, Kanada und Australien. Von nun an kann in der Schweiz neuro-onkologische Forschung auf höchstem Niveau betrieben werden. Die onkolo­gische Abteilung des Kinderspitals ist momentan dabei, die ersten Studien bei den Behörden zur Bewilligung einzureichen. Durch die internationale Zusammenarbeit ergibt sich die Chance, gezielte, auf die einzelnen Patientinnen und Patienten abgestimmte Therapien zu entwickeln. Damit eröffnen sich auch neue Perspektiven für diejenigen betroffenen Kinder, für die es bisher keine Therapiemöglichkeiten gab. Für die Studien und das Screening von potenziellen Wirkstoffen wird am Kinderspital Zürich derzeit ein entsprechendes Forschungslabor aufgebaut.
(Universitäts-Kinderspital Zürich)

Comment le cerveau distingue la voix du son

Le cerveau est-il capable de distinguer la voix des sons qu’elle prononce? Peut-il différencier avec précision la fréquence ou encore la modulation temporelle? Pour répondre à ces questions, des chercheurs de l’Université de Genève, en collaboration avec l’Université de Maastricht, ont créé des pseudo-mots dictés par trois voix aux timbres différents, afin d’observer comment le cerveau traite ces informations lorsqu’il se focalise une fois sur la voix et une autre fois sur les sons. Ils ont constaté que le cortex auditif ne se concentre pas sur les mêmes aspects en fonction de la tâche qui lui est demandée. Les hautes variations spectrales sont privilégiées pour la voix, alors que les modulations temporelles rapides et les faibles modulations spectrales prennent le dessus pour les sons. Ces résultats, parus dans Nature Human Behaviour, permettent d’éclaircir les mécanismes cérébraux du traitement de la parole et serviront aux recherches futures. «C’est la première fois chez l’homme que l’on démontre, à l’aide de méthodes non invasives, que le cerveau s’adapte à la tâche et aux spécificités des informations acoustiques sur lesquelles on veut porter notre attention dans la parole», s’enthousiasme la chercheuse Sanne Rutten.
(Université de Genève)