Courrier / Communications
MPA und Patientenapotheke
MPA und Patientenapotheke
MPA in Arztpraxen mit einer Patientenapotheke haben im Unterschied zu Arztpraxen mit Rezeptur jeden Arbeitstag Kontakt/Berührung mit Medikamenten! Das bedeutet, dass MPA in SD-Praxen eine umfassendere Kompetenz zur Materie «Patientenapotheke und Medikamente» aufweisen sollten als MPA in Rx-Praxen. Dies einerseits zur Qualitätsförderung bei der Medikamentenabgabe im Allgemeinen und andererseits für eine Erhöhung der Patientensicherheit. Die direkte Medikamentenabgabe in Arztpraxen, die sogenannte Selbstdispensation, ist für die Patientinnen und Patienten, die auf Medikamente angewiesen sind, eine exzellente Serviceleistung. Eine direkte Medikamentenabgabe bedeutet aber auch, dass dies für die MPA in SD-Praxen einen intensiveren Kontakt mit Arzneimitteln zur Folge hat, d.h., damit ergeben sich auch Konsequenzen betreffs einer übereinstimmenden Verantwortung und einer profilierteren Sachverständigkeit im Umgang mit Medikamenten. Damit die MPA diesen hohen Ansprüchen noch besser gerecht wird, sollten diese Personen dementsprechend geschult oder in Weiterbildungen gefördert werden. Folgende Themen stehen in diesem Kontext im Mittelpunkt: «Anforderungen zur Führung einer Patientenapotheke sowie Regeln der guten Abgabepraxis in ärztlicher Privatapotheke»; «Qualitätssicherung der Praxisapotheke». Der Aufgabenbereich «Führen einer Praxisapotheke» ist für MPA ein zentraler Bereich. Insbesondere die dafür nötige Qualitätssicherung, die in jeder Praxis mit den dafür notwendigen Kompetenzen zwingend umgesetzt werden muss. Die ApA (Verein Ärzte mit einer Patientenapotheke) oder der SVA (Schweiz. Verband der Praxisassistentinnen) fördern und unterstützen diesen Bereich mit passenden Fortbildungen und Tools (z.B. digitales Handbuch). «Bestellen und Verwalten von Medikamenten und Material»; «Arzneiformen – kennen, verstehen = richtig beraten (Handhabung)». MPA in Arztpraxen mit einer Praxisapotheke haben, wie bereits erwähnt, im Unterschied zu Arztpraxen mit Rezeptur jeden Arbeitstag Kontakt/Berührung mit Medikamenten! Damit ergeben sich auch Konsequenzen betreffs einer übereinstimmenden Verantwortung und einer hochgradigeren Kompetenz zum Thema «Arzneiformen, kennen und verstehen = korrekte Empfehlung, Handhabung und Umgang mit Medikamenten». Dadurch wird einerseits ein Beitrag zur Qualitätsförderung bei der Medikamentenabgabe im Allgemeinen und andererseits für eine Erhöhung der Patientensicherheit erzielt. «Strukturiertes Medikamenten-Management / Polypharmazie». Das strukturierte Medikamenten-Management bei der Polypharmazie stellt einen wichtigen Beitrag zur Qualitätsentwicklung und zur Patientensicherheit dar. Dieser Bereich wird in naher Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Der Medikationscheck oder die Medikamentenanalyse sind dabei ein wichtiger Bestandteil, d.h., hier könnte die Überprüfung bzw. Inventarisierung aller Medikamente bei Patienten mit einer Multimedikation durch geschulte MPA durchgeführt werden, was wiederum den Hausarzt entlasten könnte. Fazit: Der Aufgabenbereich bzw. die Herausforderungen von heute und in Zukunft werden für die MPA in Arztpraxen mit einer Patientenapotheke an Bedeutung gewinnen, und dies hat zur Folge, dass auch die Investitionen in die Aus- und Weiterbildung auf diesem Sektor gefördert werden sollten.
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