Der Artikel von Goldhahn et al. [1] spricht ein Thema an, welches nicht nur die Wissenschaft, sondern in kürzester Zeit auch den medizinischen Alltag gehörig umkrempeln wird. Man denke nur schon, wie die Verknüpfung moderner Bildverarbeitungsmethoden mit der künstlichen Intelligenz die Diagnostik visuell orientierter Fächer (Radiologie, Dermatologie Ophthalmologie) revolutionieren kann. Die Befürchtung, ob und wann die künstliche Intelligenz, wohl besser mit dem Terminus «machine learning» umschrieben, die natürliche Intelligenz (NI) überflügeln oder gar ersetzen wird, ist somit verständlich. Die Antwort auf diese Frage ist nur möglich beim direkten Vergleich der zwei Phänomene. Dazu muss bei der NI nicht nur die psychologisch-intellektuelle Dimension, sondern auch ihre physiologische Dimension in Betracht gezogen werden. Hier soll diese physiologische Dimension noch einmal in Erinnerung gerufen werden.