Spectrum

Tribüne
Édition
2019/09
DOI:
https://doi.org/10.4414/bms.2019.17602
Bull Med Suisses. 2019;100(09):316

Publié le 27.02.2019

Auch psychologische Placebos haben eine Wirkung

Placebos können auch dann eine Wirkung ­haben, wenn man ihnen bestimmte psycho­logische Effekte zuschreibt. Das haben Forschende der Abteilung für Klinische Psycho­logie und Psychotherapie der Universität Basel in drei unabhängigen Experimenten mit 421 gesunden Teilnehmenden herausgefunden. Bei der Abgabe der Placebos spielte die begleitende Erklärung (das Narrativ) eine wichtige Rolle, aber auch die Art der Be­ziehung zwischen den Forschenden und den ­Studienteilnehmenden. Als Placebo dienten kurze Filme, die vorwiegend grünfarbig gestaltet waren und mit oder ohne ein psycho­logisches Narrativ («Grün beruhigt, weil es früh geprägte emotionale Schemata aktiviert») sowie im Kontext einer neutralen oder aber einer freundlichen Beziehung präsentiert wurden. Das Ergebnis: Das Placebo hatte dann eine positive Wirkung auf die Befindlichkeit, wenn es zusammen mit einem psychologischen Narrativ sowie im Kontext einer freundlichen Beziehung verabreicht wurde. Die beobachtete Wirkung war nach der Verabreichung des Placebos am stärksten, aber auch noch eine Woche später nachweisbar.
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Placeboeffekt: Die Farbe Grün kann sich im ­Experiment positiv auf die Befindlichkeit ­auswirken, sofern ihr zuvor diese Wirkung ­zugeschrieben wurde.
(Universität Basel)

L’humain sur mesure – un projet de dialogue des Académies suisses

La santé personnalisée est de plus en plus présente en médecine. Mais que pense réellement la population des changements en cours? Les Académies suisses des sciences mettent ce sujet à l’ordre du jour et invitent au dialogue au cours des prochains mois, en Suisse alémanique et en Suisse romande. Le point de départ est le site web humainsurmesure.ch, qui présente un bref clip vidéo et pose des questions auxquelles il est possible de répondre en ligne sans connaissance préalable. Huit ses­sions publiques en Suisse alémanique et en Suisse romande sont prévues en 2018/19, durant lesquelles la population dialoguera avec des experts du domaine, sur un pied d’égalité.
(Académie Suisse des Sciences Médicales)

Ständige Überwachung stresst Frühchen

Frühchen werden rund um die Uhr überwacht. Doch die vielen Kabel und Sensoren stören das Neugeborene: Es kann sich nicht so frei bewegen, und auch für die Eltern ist es schwierig, ihr Kind auf dem Arm zu halten. Eine spezielle Kamera und eine künstliche Intelligenz sollen Abhilfe schaffen: Die Kamera registriert kleinste, für das blosse Auge unsichtbare Veränderungen auf der Haut des Babys. Daraus und aus den Bewegungen des Kindes lies­sen sich Herzrhythmus und Atemfrequenz bereits heute schon recht zuverlässig berechnen, sagt Forscherin Virginie Moser vom Forschungszentrum CSEM in Neuenburg. Derzeit ist das System aber noch nicht ganz ausgereift, denn wenn sich das Baby zu stark bewegt, versagt die Kamera. Ein weiteres Problem bei der derzeitigen Überwachung mit Kabeln und Sensoren: Bis zu 90 Prozent der aus­gelösten Alarme sind Fehlalarme. Martin Wolf , Forschungsleiter am UniversitätsSpital Zürich, arbeitet deshalb ebenfalls mit künstlicher Intelligenz daran, dass bis zu 99 Prozent der Fehlalarme erkannt und unterdrückt werden. Doch auch hier müssen zunächst grössere Studien durchgeführt werden, ­damit auch sicher ist, dass keine richtigen Alarme unterdrückt werden.
(srf.ch)

Gentherapie macht taube Mäuse hörend

Bei der Otoferlin-bedingten Taubheit fehlt das Protein Otoferlin, die Sinneszellen des Innenohrs können keine Signale mehr an den ­Hörnerv weiterleiten. Göttinger Forschenden ist es nun gelungen, bei tauben Mäusen das fehlende Gen für die Otoferlin-Herstellung mittels Viren in das Innenohr zu schleusen. Durch fluoreszierende Antikörper liess sich das neu gebildete Otoferlin in den Sinnes­zellen nachweisen. Dabei zeigte sich der ­Pro­tein-Bauplan korrekt und frei von Virus­sequenzen. Einen Hörtest absolvierten die einst tauben Mäuse erfolgreich: Hierzu wurden den Mäusen Klick-Geräusche vorgespielt, die bei hörenden Mäusen, nicht aber bei tauben Mäusen, elektrische Hirnstammpoten­tiale auslösen.
Innenohr einer Otoferlin-knock-out-Maus. Blau: äussere und innere Haarzellen. Magenta und Weiss: das von Viren eingeschleuste Otoferlin. Das kleine Bild zeigt ein genauso angefärbtes, aber unbehandeltes Innenohr, dem Otoferlin fehlt.
(Universitätsmedizin Göttingen)

Les risques de troubles alimentaires révélés dès l’enfance

Les troubles des conduites alimentaires – ­anorexie mentale, boulimie ou encore hyperphagie – se déclarent généralement à l’adolescence et laissent bien souvent les jeunes patients et leurs familles démunis. Face à ces troubles, dont la prévalence est en augmentation, la question de la détection précoce s’impose comme essentielle. Des chercheurs de l’Université de Genève (UNIGE) et des Hôpitaux universitaires de Genève (HUG), en collaboration avec des collègues de l’Université de Caroline du Nord aux Etats-Unis, apportent un nouvel élément permettant d’identifier, longtemps avant la période critique de l’adolescence, les enfants plus susceptibles que les autres d’être touchés par ces troubles graves. En effet, un poids anormalement haut ou bas dès l’âge de deux ans augmente significativement le risque de troubles alimentaires. Des résultats, à découvrir dans le Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, qui devraient alerter les pédiatres sur ce problème important de santé publique.
(Université de Genève)