Courrier / Communications
Sparmassnahmen sind nicht nur notwendig, sondern auch gut möglich
Sparmassnahmen sind nicht nur notwendig, sondern auch gut möglich
Brief zu: Igual M. Offener Brief an Bundespräsident Berset. Schweiz Ärztezeitung. 2018;99(3):52–3.
Eine hervorragende Tatsachenanalyse. Im Gegensatz zur freipraktizierenden Ärzteschaft können sich vor allem grosse Spitäler unter dem Deckmantel der «Spitzenmedizin» so manche äusserst fragwürdige und teure Abklärung/Behandlung erlauben, ohne dass diese nur im Geringsten hinterfragt werden. Sicherlich sind Sparmassnahmen nicht nur notwendig, sondern auch gut möglich, und zwar ohne die oft behauptete Einbusse medizinischer Qualität (nicht Menge und Möglichkeiten sind Qualitätskriterien, sondern die Indikationsstellung). Dieser bundesrätliche «Hüftschuss» ist aber unausgewogen und damit eine eklatante Diskriminierung der gut kontrollierbaren Praxisärzte.
Gerechterweise sollten alle Akteure, die ihre Hände im Gesundheitswesen «waschen», also auch Gesundheitspolitiker, Ökonomen, Berater sowie Versicherer gleichermassen in die Verantwortung genommen werden. Nicht zuletzt sind auch die Patienten gefordert. Eine konsumbezogene Erhöhung des Selbstbehaltes würde manchen Patienten zu mehr Selbstverantwortung und einem kritischeren Konsum medizinischer Leistungen bewegen.
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