Schweizerische Gesellschaft zum Studium des Schmerzes

Briefe / Mitteilungen
Édition
2017/3031
DOI:
https://doi.org/10.4414/bms.2017.05847
Bull Med Suisses. 2017;98(3031):944

Publié le 26.07.2017

Schweizerische Gesellschaft 
zum Studium des Schmerzes

Global year against pain after surgery

Warum ruft die Internationale Gesellschaft zum Studium des Schmerzes IASP weltweit ein Jahr gegen postoperative Schmerzen aus? Und warum ist das auch in einem so hoch entwickelten Gesundheitssystem wie in der Schweiz ein wichtiges Thema?
Bereits 2011 erschien in Pain Clinical Updates der IASP (Vol. XIX, Issue 1 January 2011) der Artikel Chronic Pain after Surgery or Injury von Stephan A. Schug, MD und Esther M. Pogatzki-Zahn, MD. Darin führen sie u.a. aus: Im Prinzip ist jeder chronische Schmerz irgendwann ein akuter Schmerz gewesen. Das Problem ist nicht auf große chirurgische Eingriffe oder schwere Traumata beschränkt, da auch kleinere Operationen wie die Her­nio­tomie im Hinblick auf die Entwicklung chronischer Schmerzen signifikante Auswirkungen haben können. Die Konsequenzen von chronischen postoperativen oder posttraumatischen Schmerzen sind nicht nur im individuellen Leiden und der reduzierten Lebensqualität für den einzelnen Patienten zu sehen, sondern auch in Bezug auf die anschließenden Kosten für die Ge­­sundheitsversorgung und die sozialen Unterstützungssysteme unserer Gesellschaften.
Die IASP hat 14 Fact sheets erarbeitet, die das Thema unter verschiedenen Aspekten knapp und anschaulich darstellen. Die Deutsche, die Österreichische und die Schweizerische Gesellschaft zum Studium des Schmerzes haben gemeinsam die deutschen Übersetzungen erstellt.
Von 10 operierten Patienten haben etwa 1–2 Patienten chronische postoperative Schmerzen und jeder hundertste Patient leidet unter starken bis unerträglich starken chronischen Schmerzen nach einer Operation. Aufgrund der Häufigkeit dieser Schmerzen und der erheblichen Auswirkungen möchte die SGSS/SSED auf diese Proble­matik hinweisen und über ein ver­bessertes Wissen und ein verändertes Bewusstsein eine Verbesserung in der Versorgung der betroffenen Patienten einleiten.
Auf der Homepage der SGSS/SSED (www.pain.ch) sind die Fact Sheets einsehbar. Der Jahreskongress der Gesellschaft in Lausanne im Oktober hat sein Jahresthema darauf ausgerichtet.