Wer nicht politisiert, mit dem wird politisiert

Briefe / Mitteilungen
Édition
2017/12
DOI:
https://doi.org/10.4414/bms.2017.05512
Bull Med Suisses. 2017;98(12):364

Publié le 22.03.2017

Wer nicht politisiert, mit dem wird politisiert

Brief zu: Schlup J. Falsche Lösungsvorschläge für ein ernstzunehmendes Problem. Schweiz Ärztezeitung. 2017;98(9):271.
Ich bin 82-jährig und habe in freier Praxis und als Angestellter von Versicherungen gearbeitet.
Wir haben Verwandte in der Schweiz, den USA, Deutschland, Holland, Mexiko und kennen ­lokale, auch unerwünschte Erlebnisse dort ­lebender Patienten. Für medizinische Pro­bleme fühlen wir uns in der Schweiz am besten aufgehoben. Eingriffe der Politik und Verwaltung in die pekuniären Angelegenheiten sind leider manchmal nötig, da sind wir oft selber schuld, aber häufig sind sie sogar ­kontraproduktiv und geradezu dilettantisch. Meine Frau und ich machten im Beruf vieles selber, da wurden wir im heiligen Durchschnitt unserer Spezialität zu «teuer» und mussten noch an andere Spezialisten delegieren, die letztendlich für den Patienten aber die Gesamtkosten pro Fall verteuerten. Oder zur Zeit von BR Couchepin die verordnete Senkung des Labortarifs. Deswegen kein sofortiges Resultat und dann musste der Patient oft ein zusätz­liches Mal deswegen in die Praxis kommen. Erfreulich scheint mir heute die vermehrte Akzeptanz von Gruppenpraxen bei den jungen Kollegen. Wir brauchen eine sachkundige starke Lobby in Bern mit verantwortungsbewusster Übersicht auf das Ganze.