Aus Prof. Stalders Beitrag «Das SMB ist tot, es lebe das SMB!» liest sich Kritik am SMB und Zweifel daran, dass das «neue» SMB professionell wird arbeiten können. Wir vom Verein Ethik und Medizin Schweiz (VEMS) sehen das gleich. Die Methodik des SMB ist nur zum Schein transparent und wurde nicht wirklich in einem demokratischen Prozess erarbeitet. Niemand weiss, wer die Themen vorschlägt, wie die Autorengremien zusammengestellt sind und wie diese arbeiten. Ein Pre-Publication-Peer-Review fehlt, richtet man sich mit Fragen an die Autoren, verweisen sie ans Sekretariat, und fragt man bei den beigezogenen Fachspezialisten nach, so erfährt man nicht selten, dass sie gar nicht einbezogen wurden. Teilweise wurden sie geradezu missbraucht, indem ihr Name nun auf einem Bericht steht, der aller klinischen Praxis zuwiderläuft und geeignet ist, ihrem Ruf zu schaden, beispielsweise beim Statin-Bericht. Dort wurde unserer Meinung nach auch die für den rechtlichen Teil zuständige Mitautorin nicht fair behandelt, welche ihre gefährlichen rechtlichen Schlussfolgerungen in der falschen Annahme angestellt hat, dass die Hochrechnung des für den ökonomischen Teil verantwortlichen Mitautors stimmt. Das ist, wie inzwischen auch Interpharma in einer Kolumne von Thomas Cueni zugegeben hat, in keiner Weise der Fall. Dass die FMH sich vom SMB zurückgezogen hat, zeugt von einem letzten Rest Berufsstolz, was zuversichtlich stimmt. Von der Schweizerischen Ärztezeitung darf erwartet werden, dass sie auch in Zukunft kritisch hinschaut und uns Medizinern hilft, solche von der klinischen Praxis entkoppelten Berichte richtig einzuordnen, um abschätzen zu können, welche Verstörungen der Patienten und der Krankenkassen daraus resultieren.