Courrier / Communications
VAOAS (Vereinigung anthroposophisch orientierter Ärzte in der Schweiz)
Vereinigung anthroposophisch orientierter Ärzte in der Schweiz (VAOAS)
Revision Fähigkeitsprogramm Anthroposophisch erweiterte Medizin VAOAS
Weiter- und Fortbildungskollegium der VAOAS
Korrespondenz: Sekretariat VAOAS
Am 16. Juni 2016 wurde das von der Vereinigung anthroposophisch orientierter Ärzte in der Schweiz (VAOAS) revidierte Fähigkeitsprogramm vom SIWF gutgeheissen und in Kraft gesetzt.
Das Fähigkeitsprogramm Anthroposophisch erweiterte Medizin wurde vom Zentralvorstand der FMH erstmals am 1. Juli 1999 in Kraft gesetzt.
Durch die aktuelle Revision wurde das Programm übersichtlicher gestaltet und den Anforderungen der Fähigkeitsprogramme des SIWF angepasst.
Eine Grundvoraussetzung für den Erwerb des Fähigkeitsausweises ist ein eidgenössischer oder anerkannter ausländischer Facharzttitel, der zur kontinuierlichen schulmedizinischen Fortbildung verpflichtet.
Die Regelung zur Anerkennung von ausländischen Fähigkeitsausweisen wurde neu aufgenommen.
Anthroposophisch erweiterte Medizin
Die Forschungsergebnisse der von Rudolf Steiner (1861–1925) begründeten Geisteswissenschaft (Anthroposophie) bilden die Grundlage der anthroposophisch erweiterten Medizin. In enger Zusammenarbeit mit der Ärztin Ita Wegman (1876–1943) und auf Initiativeweiterer Ärzte erarbeitete Rudolf Steiner zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Grundgedanken der anthroposophisch erweiterten Medizin. Diese hat sich in der Folge weiterentwickelt und findet eine weltweite Verbreitung sowohl in der ärztlichen Grundversorgung als auch in spezialärztlichen Disziplinen an anthroposophischen Kliniken und an Universitäten.
Die anthroposophische Medizin ist eine Erweiterung der naturwissenschaftlichen, pathogenetisch orientierten Medizin. Sie erfährt durch die anthroposophisch geisteswissenschaftlichen Erkenntnisse eine integrative Ergänzung, die neben den physikalisch erfassbaren leiblichen Grundlagen des Menschen auch seelische und geistige Dimensionen berücksichtigt. Dies ermöglicht eine salutogenetische Betrachtungsweise von Gesundheits- und Krankheitsprozessen. Daraus lassen sich therapeutische Vorgehensweisen in akuten, chronischen, präventiven, palliativen, heilpädagogischen und schulärztlichen Situationen begründen.
Anthroposophische Arzneimittel aus dem Mineral-, Pflanzen- und Tierreich werden über spezielle pharmazeutische Herstellungsverfahren (Anthroposophic Pharmaceutical Codex APC der International Association of Anthroposophic Pharmacists IAAP) hergestellt, so dass die Selbstregulation des menschlichen Organismus spezifisch angeregt werden kann. Weitere anthroposophische Therapieverfahren (Heileurythmie, Kunsttherapien, rhythmische Massage) unterstützen diesen Prozess auch durch initiative Eigentätigkeit des Patienten.
Neben der praktischen ärztlichen Tätigkeit sind Lehre, Forschung und Entwicklung integraler Bestandteil der anthroposophisch erweiterten Medizin.
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